Formsignale ähnlich der Reichsbahn-Bauart in Lauterbourg am 20.08.2024



Auch im Jahr 2025 stehen im Jahr 2025 noch alte Formsignale der Reichsbahn-Bauart. Als im Jahr 1945 Elsass-Lothringen wieder zu Frankreich zurückkam, war angesichts der Zerstörungen an einen schnellen Ersatz der dort inzwischen instllierten Reichsbahn-Sicherungstechnik nicht zu denken. Und so überdauerten die deutschen Signale, nunmehr als AL-Signalsystem bezeichnet, die Jahrzehnte, und hier in Lauterbourg bis zuletzt, mit an die der Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen oder auch an die Reichsbahn-Einheitsbauart erinnernden Masten, gestellt von zwei mechanischen Stellwerken der angepassten MU 45-Bauart. So stehen sie in Richtung Deutschland am Nordkopf des Bahnhofs, die Signale J, K, L und H, jedes mit einem anderen Mast versehen! Das Stellwerk Poste 1 ist dagegen frisch renoviert und sieht eigentlich nicht nach kurzfristigem Ersatz aus.


Inzwischen ist die Bedeutung des Bahnhofs allerdings stark gesunken, keine Grenzkontrollen mehr und die Personenzüge verkehren als kurze Triebwagen, der Güterverkehr tendiert gegen Null, unkrautüberwuchert sind die Gleise, wenn auch alle noch befahrbar und die Ausfahrten durch die Formsinale J, K,L und H gesichert. Nur das mechanische MU45- Stellwerk 1 erstrahlt in frisch renoviertem Glanz. In Richtung DB wird die Strecke eingleisig und ist mit 100 km/h befahrbar.

Ein Blick nach Süden angesichts eines wegen der Totalsperrung Rastatt über die langen Bahnsteiggleise dahinschwindenden Güterzugs macht Appetit auf einen Besuch der anderen Bahnhofsseite. Und mit dem Fahrrad geht das auch recht rasch, wenn auch nicht ganz so schnell wie bei dem mit 30 km/h dahinschleichenden Güterzug. Das Signal E sichert hier zunächst die Ausfahrt aus dem Gleis 1, versehen mit einem schönen Gittermast.


Gittermast und Einheitsmast nebeneinander, das sind dann die Ausfahrsignale G und F aus den beiden anderen Personenzuggleisen. Auch die Spannwerke neben den Gleisen zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit der DR-Einheitsbauart. Die mechanische Stell-Leitung zum Signal aus Gleis 3 ist allerdings eine französische Entwicklung.

In Höhe des Stellwerks Poste 2 befinden sich dann die Ausfahrsignale C und D aus den beiden Güterzuggleisen. Bemerkenswert sind die aus dem frisch renovierten Bau herauslaufenden Drahtzugleitungen nebst der mechanischen Stell-Leitung, deren Aufgebe ich nicht ergründen konnte. Handelt es sich um ein Bahnhofsblock-System oder für ein von den Franzosen nachgerüstetes Ausfahrsignal, für das Platz für eine Drahtzugleitung mehr vorhanden war?